HELFEN GUTE MANIEREN BEIM GENIESSEN?

Gute Manieren an den Tag zu legen, kann ebenso ein Genuss sein wie ein gutes Steak oder ein Glas Rotwein. „Denn wer anderen freundlich und respektvoll begegnet, der ist auch zu sich selbst gut – die Grundvoraussetzung für Genuss“, meint Franziska Rüpprich. Die Dresdner Herrenausstatterin kleidet nicht nur Menschen ein, die einen besonderen Stil pflegen. Sie liebt und praktiziert auch den ausgewählt höflichen Umgang mit den Menschen, denen sie täglich begegnet.

 

„Kleider machen Leute!“, lautet ein altes Sprichwort, anders gesagt: Du bist, was Du trägst! Nach Ansicht von Franziska Rüpprich will ein Mensch, der Wert auf seine Kleidung legt, vom Scheitel bis zur Sohle, sich selbst und anderen gefallen. Dies seien im besten Sinne auch Zeitgenossen, die auf gute Manieren wert legen. Eine Garantie für Höflichkeit seien teure Anzüge, Luxusuhr und maßgeschneiderte Schuhe jedoch nicht. „Ein Porschefahrer mit Goldkettchen kann genauso ungehobelt sein wie jeder andere Mensch auch“, so Modeexpertin Rüpprich. „Guter Stil ist keine Frage des Geldes!“

 

Ähnliches gilt für den Umgang untereinander. Vielmehr kann und sollte die Höflichkeit dem Herzen entspringen, so wie es das Benimmbuch "Guten Tag, Herr von Knigge!“ von 1967 empfiehlt. Auch ist es demnach nie zu spät, Regeln des gegenseitigen Respekts zu erlernen und zu praktizieren. „Dem anderen, vielleicht auch fremden Menschen ein Lächeln schenken – das ist die einfachste Methode“, glaubt auch die Knigge-Liebhaberin Franziska Rüpprich.

 

Noch ein schöner Satz aus der vermeintlich glorreichen Vergangenheit, von Johann Peter Hebel: "Einer wurde gefragt, wo er die feinen und wohlgefälligen Sitten gelernt habe. Er antwortet: Bei lauter unhöflichen und groben Menschen. Ich habe immer das Gegenteil von demjenigen getan, was mir an ihnen nicht gefallen hat!"

 

Schlechte Manieren muss es also im Kontrast zu guten Manieren schon immer gegeben haben. Die Freundlichkeit untereinander scheint also eine ewige Herausforderung in der Menschheitsgeschichte zu sein! 

Autor: Mario Süßenguth